Etappe 18

Die letzten zwei Tage war irgendwie der Wurm drin. Da waren Wege von Bäumen versperrt, so dass kein Durchkommen war, Unterkünfte nicht erreichbar, alternative Unterkünfte telefonisch nicht erreichbar und Wege und Straßen abgerutscht, so dass wir zum Umkehren gezwungen waren. Fehlende Internetverbindung, Karten und elektrizitätslose Herbergen runden das Bild dieser unrunden Etappen ab.

Abgerutschte Straße auf dem Weg nach Marlborghetto, kein Durchkommen!
Aber gestern Abend in Tarvisio hat mich meine Familie besucht. Ich konnte Ballast aus meinen Rucksack loswerden und im Gegenzug Vorräte auffüllen. Seitdem gehen wir wieder auf vorgegebenen Pfaden, haben Karten und Navi wieder. Und Sicherheit. Die ist wichtig.

Die ersten paar Kilometer heute asphaltierte Radwege, überholt von italienischen Familien, die ihren Feiertag zelebrieren und in der  Natur verbringen. Wer kann es ihnen verdenken?

Oberer Weißenfelder See
Dann noch ein Stündchen bergauf. Das schreckt uns nicht mehr!
Jetzt im Refugio Zacchi. Italien. Noch. Morgen überkletten wir die Grenze nach Slowenien.

Rifugio Zacchi
Die letzten Sonnenstrahlen verstecken sich hinter der Wolken, bevor sie für heute endgültig hinter den Kalkfelsen verschwinden. Zeit, die Sonnenbrille abzusetzen, die Jacke überzuziehen und den letzten Schluck Vino Bianco zu trinken.


3 Gedanken zu “Etappe 18

  1. Hallo Gesine,
    wie tief muß der Schreck gesessen haben?? :-).
    Du quälst dich anschaulich auf deinen Pfaden durch die alpine Landschaft, weißt nicht ob du pilgerst, wanderst oder nur spazieren gehst, bist völlig k.o und ohne Konektivität, trittst schlapp und ermüdet ins unbeleuchtete Wanderquartier ein und dann ..
    .dann schaune die Große Augen an und fragen wie es geht. Die Familie nimmt Anteil..
    Wenn das mal keine tolle Überaschung war oder vieleicht doch der ersehnte Dopingfall-sprich die Modivationsspritze :-),:-).
    Sei es wie es sei, es ist /war bestimmt ein knaggiger Start in den nächsten Abschnitt deiner bisher super absolvierten und toll beschriebenen Alpendurchquerung. Weiterhin viel Glück, genügend Ausdauer und hoffentlich mehr Sonne als bisher.
    Uli

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  2. Liebe Gesine, bewundernswert………mir tun schon beim betrachten der Bilder die Füße weh……..!
    Liebe Grüße
    Dieter

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  3. Hallo Gesine,
    der Hang auf dem Foto sieht ja nicht mehr sehr stabil aus! Aber wahrscheinlich hast Du noch Glück, dass Du erst nach Ablaufen der Wassermassen dort hin kommst. Wir drücken die Daumen, dass die Wege besser werden.
    LG
    Simona + Gabi

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